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5 Dinge, die du über dein seelisches Immunsystem wissen solltest…

Wer kennt es nicht?

Mit Herbstbeginn ploppen sie wieder auf allen Kanälen auf: Empfehlungen, wie du dein Immunsystem stärken kannst. „Nimm die Brausetablette xy“ oder „Trink diesen oder jenen Tee!“, „Mit dieser Badeessenz beugst du Erkältungen vor!“ etc.

Und da wir ja alle ganz brav sind und möglichst gesund die kalte Jahreszeit überstehen wollen, halten wir uns an den einen oder den anderen Tipp, das Immunsystem zu stärken.

Zumindest das körperliche. Aber wie gut kümmerst du dich eigentlich um dein seelisches Immunsystem? „Wie bitte? Die Seele hat ein Immunsystem?!“, fragst du dich vielleicht gerade in diesem Moment. Ja, das hat sie und eventuell hast du den Begriff „Resilienz“ schon mal gehört.

In diesem Beitrag gebe ich dir einen Überblick darüber, 

  • was Resilienz bedeutet
  • ob es angeboren oder erlernbar ist
  • welche Modelle es gibt. 

Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Lesen! 

1. Was genau bedeutet Resilienz?

Resilienz beschreibt die Anpassungsfähigkeit, mit der Menschen auf bestimmte Situationen wie z.B. Stress, Traumata etc. reagieren, welche Auswirkungen belastende Situationen auf dich haben und mit welchen Mitteln du es schaffst, aus solchen Situationen herauszukommen. 

Du kannst es auch mit Elastizität erklären. Stell dir einen kleinen Softball vor, den du zusammendrückst. 

Sobald du ihn loslässt, springt er wieder in seine ursprüngliche Form zurück. 

Wenn du ein Gummibärchen zwischen Daumen und Zeigefinger nimmst und es zusammendrückst, springt es wieder in die ursprüngliche Form zurück, sobald du es loslässt.

Überträgst du das Bild auf dich selber, dann kannst du dich fragen, in welche Form du zurückgehst, sobald das Leben den Druck wegnimmt?

Nimmst du wieder die ursprüngliche Form an oder bleibst du eher zusammengeknautscht?

Ein Gespräch kann helfen, das unerwünschte Verhalten zu verändern

Das Wichtigste gleich vorneweg: die Tierkommunikation kann zwar leider das Verhalten nicht wegzaubern, zumindest nicht in den meisten Fällen, aber zumindest hilft es, zu verstehen, warum das Tier auf diese Weise agiert bzw. reagiert. 

Denn dazu solltest du verstehen, dass es im Normalfall ja einen Grund gibt, warum der Hund z.B. bellt oder winselt, sobald du das Haus verlässt. 

Oder warum deine Katze ständig neben das Katzenklo pinkelt, aber niemals darin. 

Im Gespräch mit dem Tier „spreche“ ich es auf dieses Verhalten an. Die Antwort bekomme ich auf unterschiedliche Weise und hat manchmal auch mit dem Charakter des Tieres zu tun. 

Entweder bekomme ich auch Bilder als Antwort oder ein Gefühl und manchmal eben auch beides zusammen. 
Oder ich erhalte einzelne Wörter oder auch mal einen kurzen Satz. 

Z.B. ist es möglich, dass mir deine Katze zeigt, dass sie nicht gerne auf das Katzenklo geht, weil das unter dem Waschbecken reingequetscht ist und sie da nicht gut hinkann. 

Oder dein Hund gibt mir zu verstehen, dass er so wachsam ist, weil er keinen Platz hat, wo er mal richtig abschalten kann. 

2. Das seelische Immunsystem will trainiert werden...

…bedeutet, dass du lernen kannst, dich zu stärken. Denn jeder einzelne Mensch hat eine ganz unterschiedliche Geschichte: die einen werden bereits in ihrer Kindheit mit krassen Schicksalsschlägen konfrontiert und das manchmal zieht sich das durch das ganze Leben, während andere vielleicht erst im Erwachsenenalter mit einer Herausforderung zu tun, die sämtliche Aufmerksamkeit fordert.

Eine Person, die somit schon im frühen Alter die Gelegenheit hatte, die Resilienz zu stärken, müsste somit eher im Vorteil sein, oder?

Darüber könnte man sicherlich diskutieren, denn einerseits ist das natürlich richtig, dass du – je früher, du mit Schicksalsschlägen etc. konfrontiert wurdest – auch mehr Möglichkeiten hattest, dich dagegen zu wappnen. Allerdings hängt es meiner Meinung nach noch von vielen weiteren Faktoren ab wie z.B. davon, wie deine Eltern oder deine Familie mit schwierigen Situationen umgegangen sind, was du dir sozusagen abschauen konntest. Letztendlich ein weiterer Lerneffekt. Zusätzlich ist es aber auch davon von den Eigenschaften abhängig, die du in dein Leben mitgebracht hast oder du die vererbt bekommen hast.

Herbstzeit ist die Zeit, sich um das Immunsystem zu kümmern
Die Herbstzeit eignet sich nicht nur dafür, sich um sein körperliches Immunsystem zu kümmern, sondern auch die Seele möchte gepflegt werden.

3. Heißt das Resilienz ist auch vererbbar oder eher nicht?

Darüber ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz einig. Allerdings nehmen Wissenschaftler mit der Epigenetik auch immer mehr Rücksicht nicht nur auf die Vererbung von körperlichen Merkmalen, sondern auch auf vererbte Traumata und Verhaltensweisen.

Das bedeutet, dass es durchaus sein kann, dass du z.B. eine gute Veranlagung hast, mit stressigen Situationen gut umzugehen. Doch das alleine ist nicht entscheidend, sondern macht nur einen Teil aus.

Sehr viel wichtiger sind deine Ressourcen, die du hast, um dir bei Herausforderungen zu helfen. Denn deine Ressourcen, deine Kraftquellen, sind der Hebel, an dem du ansetzen kannst, um dein seelisches Immunsystem zu stärken. Das wäre dann sozusagen dein ganz persönliches Resilienz-Modell.

4. Dein persönliches Resilienz-Modell und wie du es für dich nutzen kannst…

Dein persönliches Resilienz-Modell hat den riesengroßen Vorteil, dass es – wie der Name schon aussagt – persönlich auf dich zugeschnitten ist. Denn so wie die Menschen individuell sind, so individuell ist auch die Herangehensweise an die Herausforderungen.

Wie kommst du jetzt zu deinem persönlichen Resilienz-Modell?

Tja, wo es einen Vorteil gibt, gibt es auch immer einen Nachteil – und der liegt hier sicherlich im Zeitaufwand. Denn wenn du dich ernsthaft damit auseinandersetzen möchtest, deine seelische Widerstandsfähigkeit zu stärken, solltest du zuerst einmal hergehen und vergangene Situationen analysieren.

Das könnte z.B. wie folgt aussehen:

In der Vergangenheit hast du eine Kündigung erhalten, mit der du nicht gerechnet hast und du bist erst einmal für einige Tage in ein Loch gefallen.

Nach ein paar Tagen hast du wieder Mut gefasst und bewirbst dich neu, weil dich deine Familie bestärkt hat und du dich außerdem daran erinnert hast, dass deine Chefs bei den Jobs, die du davor hattest, immer 1.000% zufrieden mit deiner Arbeit waren.

In der Rückschau weißt du also, dass es maximal ein paar Tage dauert, bis du wieder in die „alte“ Form (oder gestärkter) kommst, weil du ein gutes soziales Umfeld hast (Ressource 1) und dein Selbstbewusstsein (Ressource 2) dich daran erinnert, dass die Kündigung nicht an deinen Fähigkeiten liegt, so dass du dich wieder bewirbst.

Wichtig ist hierbei, dass du es nicht nur bei einer Situation belässt, die du rückwirkend analysierst, sondern dass du dir verschiedene anschaust, um ein möglichst breites Spektrum zu bekommen.

Sonst würdest du einerseits Möglichkeiten bzw. Ressourcen übersehen, die du eigentlich zur Verfügung, aber in der einen Situation nicht gebraucht hast, um gut daraus hervorzugehen.

Und andererseits würdest du dich eventuell selbst belügen, wenn es andere Situationen gibt, bei denen es z.B. länger gedauert hat, bis du wieder zurück in deine ursprüngliche Form gekommen bist.

Empfehlenswert an dieser Stelle ist auch, dir dabei Unterstützung durch z.B. einen Coach zu holen, weil es natürlich wie bei jedem blinde Flecken geben kann, die du nicht siehst, dafür aber der Coach.

5. Allgemeines Resilienz-Modell und wie du das für dich nutzen kannst

Eines der bekanntesten Resilienz-Modelle, das in der Psychologie ist das sog. „7-Säulen-Modell“. 

Ich habe es für diesen Beitrag ein wenig abgewandelt und würde sagen, wir legen einfach mal los: 

Positive Gedanken helfen dabei, dein seelisches Immunsystem zu stärken
Positive Gedanken sind förderlich für dein seelisches Immunsystem

Säule 1: Deine Gedanken

Sind deine Gedanken grundsätzlich – also auch außerhalb dieser Herausforderung oder schwierigen Situation – eher positiv oder negativ? Ist das Glas halbvoll oder halbleer im Normalfall?

Wir Menschen denken über 70.000 Gedanken am Tag und die meisten davon noch nicht mal bewusst. Menschen, die vorwiegend positive, d.h. optimistische Gedanken denken, sind psychisch widerstandsfähiger als Menschen, die eher negative Gedanken haben. Deshalb lohnt es sich ganz speziell auch für das Resilienz-Training, aber auch generell, sich mit seinen Gedanken auseinanderzusetzen.

= > Tipp: Beobachte immer wieder bewusst deine Gedanken und auch deine Glaubenssätze. Wenn du merkst, dass deine Gedanken eher in eine negative Spirale abwärtsgleiten, dann versuche, bewusst, dagegen zu steuern und deine Glaubenssätze zu verändern.

Doch das Wichtigste ist, du musst dir erst mal darüber bewusst werden, was du für Gedanken hast.

Säule 2: Deine Fähigkeit, Dinge zu akzeptieren

Vielleicht warst du schon mal in einer Situation, in der du dich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hast und dennoch nichts ausrichten konntest, weil es nämlich gar nicht in deiner Macht stand?

Wahrscheinlich hast du dann auch gemerkt, dass es dich wahnsinnig viel Kraft gekostet hat, dich dagegen zu stemmen und gebracht hat es eigentlich nichts.

Bedeutet das, dass du alles einfach so hinnehmen sollst? Nein, natürlich nicht.

Mit dieser Säule oder Baustein ist gemeint, dass du dir einfach mal realistisch anschaust, ob du etwas an der Situation, in der du gerade bist, ändern kannst oder nicht? Falls du etwas daran ändern kannst, dann tu es!

Falls allerdings nicht, dann akzeptiere es, wie es ist. Denn das wiederum spart Kräfte, die du sonst für den Widerstand eingesetzt hättest und setzt bestenfalls sogar neue Energie frei.

Säule 3: Wie lösungsorientiert bist du?

Bist du jemand, der sich stunden-, tagelang oder noch länger mit einem Problem beschäftigt oder bist du eher von der Sorte, die sich auf die Suche nach Lösungen macht?

 

Wahrscheinlich überrascht es dich nicht, wenn ich dir hier verrate, dass die letzteren eher die Menschen sind, die resilienter sind.

 

Was tun, wenn du eher im Problem festhängst und dich immer und immer wieder damit beschäftigst?

 

Mach dir keinen Stress, sondern eher andere Gedanken, denn wie schon bei der ersten Säule hilft dir hier dein Mindset, in dem du deine Gedanken immer wieder auf die Lösung fokussierst.

 

Was soll ich tun, wenn ich gar nicht weiß, wie die Lösung aussieht?

Das ist umso besser, denn manchmal ist die Lösung sogar noch besser, als du sie dir vorstellen kannst. Deshalb richte deinen Fokus darauf aus, wie du dich fühlen wirst, wenn die Lösung – wie auch immer sie aussehen mag – da ist.

 

Jedes Mal, wenn du merkst, dass du im Problem feststeckst, sagst du „Halt! Stopp! Möchte ich das denken? Möchte ich mich so fühlen, wie ich mich mit dem Problem fühle?“ Und da ich davon ausgehe, dass das eher nicht der Fall sein wird, richtest du im zweiten Schritt dann deinen Fokus auf die bestmögliche Lösung aus und v.a. darauf, wie du dich fühlen wirst, wenn die Lösung da ist.

Säule 4: Wie sieht es mit deiner Selbstwirksamkeit aus?

Wie oft und wie sehr gibst du die Verantwortung über dich, dein Leben und die Situationen, in der du dich befindest, ab?

 

Und ja, natürlich gibt es viele Situationen, die du nicht selber verschuldet hast, sondern die dir angetan wurden.

Dennoch: in der Opferrolle zu bleiben, bringt dich, um es ganz klar auszudrücken, keinen Millimeter weiter.

 

Wenn du immer das Opfer bleibst, bleibst du auch in der Hilflosigkeit stecken und das macht dich tatsächlich zu einem Spielball des Lebens und hat natürlich konkret Auswirkung auf dein seelisches Immunsystem.

 

Deshalb mach, falls nötig Vergebungsrituale, wenn andere Personen involviert sind, die dich verletzt haben und tritt aus deinem eigenen Schatten heraus und komm zurück in deine Selbstwirksamkeit!

Säule 5: Wie sieht dein soziales Umfeld aus ?

Nein, damit ist nicht social media gemeint (oder zumindest nicht nur), sondern eher die Frage danach, wie gut du vernetzt bist? Hast du ein gutes soziales Umfeld, auf das du dich auch immer verlassen kannst?

Bei wem kannst du dich auch mal ausweinen, dir Rat holen, wenn es mal hart kommt?

 

Wir Menschen sind soziale Wesen, weshalb diejenigen, die ein gesundes soziales Netzwerk haben, auch diejenigen sind mit einem guten seelischen Immunsystem.

 

Deshalb pflege auch deine sozialen Kontakte und falls du niemanden hast, dann geh im Internet auf die Suche nach Gruppen, die ein ähnliches Thema haben, wie du es gerade hast.

Säule 6: Wie bereit bist du, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen?

Wie sehr bist du bereit, auch Eigenverantwortung zu übernehmen für dein Leben?

Wie bereits erwähnt: manchmal bist du unverschuldet in eine Situation hineingeraten. Wenn dir allerdings die gleiche Situation zum wiederholten Male unverschuldet begegnet, ist es an der Zeit zu überprüfen und dich selbstkritisch zu hinterfragen, welches Muster oder welche Glaubenssätze, die ich immer wieder in diese Situation bringen lassen?

Bist du jemand, der seinen eigenen Anteil an Situationen erkennt und annehmen kann, dann hast du ein stärkeres psychisches Immunsystem als eine Person, die immer alles von sich wegschiebt.

Das bedeutet im Umkehrschluss allergings auch nicht, dass du immer und für alles und jeden die Verantwortung übernehmen sollst.

Es geht nur darum, dass du einen gesunden Blick darauf bekommst, was dein Anteil daran ist, denn das ist wiederum das, was du ändern kannst und was dich und dein seelisches Immunsystem stärker macht.

Säule 7: Wie sehr richtest du dich nach der Vergangenheit bzw. der Zukunft aus?

Gehörst du zu der Sorte Menschen, die immer in der Vergangenheit schwelgen oder gehörst du eher zu denen, die eher auf die Zukunft ausgerichtet sind?

 

Ich denke, die Frage, welche Menschen die stärkere Resilienz haben, beantwortet sich von selbst: natürlich die, die sich eher auf die Zukunft ausrichten.

 

Denn die Vergangenheit selber kannst du nicht ändern. Da wären wir wieder bei der Energie-Verschwendung. Du kannst maximal deine Sicht auf die Vergangenheit ändern und erkennen, was du daraus lernen und mitnehmen kannst – für deine Zukunft.

 

Die Resilienz wurde ja in der Vergangenheit trainiert mit Herausforderungen oder Schicksalsschlägen beispielsweise und nicht mit schönen Erlebnissen.

 

Sprich, wenn du jetzt in der Vergangenheit festhängst, kommen automatisch wieder die ähnlichen negativen Gedanken und Emotionen mit, die du damals auch hattest. Mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt.

 

Und ich gehe mal stark davon aus, dass das nichts ist, was du für deine Zukunft haben möchtest, oder?

 

Also ähnlich wie bei der Lösungsorientierung ist es entsprechend mit der Zukunftsorientierung.

Je mehr du dich daran orientierst, wie du es in der Zukunft haben möchtest, wie du dich fühlen möchtest usw. umso besser ist das für deine eigene Resilienz.

Zusammenfassend würde ich auf alles Fälle sagen, dass es sich lohnt, einen Blick auf dein seelisches Immunsystem zu haben.

Auch wenn du im Moment vielleicht keine Herausforderung hast. Weil du im Moment gerade keine Herausforderung hast. Denn genau dann macht es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen und deinen Resilienzmuskel zu trainieren bzw. dein Immunsystem der Psyche zu stärken.

Es macht ja auch mehr Sinn, dein körperliches Immunsystem mit Vitaminen, gesunder Ernährung, Bewegung, frischer Luft etc. zu stärken, bevor du eine Erkältung hast, oder?

In dem Moment, wenn es dich „erwischt“ hat, sei es gesundheitlich oder auch seelisch, fühlst du dich doch selten in der Lage, dich um das Immunsystem zu kümmern, sondern wir behandeln erst mal die Symptome.

Deshalb betrachte diesen Blog-Beitrag als Vorbeugung dafür, dass wenn eine herausfordernde Situation eintrifft, du vielleicht schon anders reagieren kannst, als du es bisher konntest.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Pflege deines seelischen Immunsystems!

 

Alles Liebe für dich!

 

Deine Ramona

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